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Als der Papst in Trier zu Besuch war - vor 900 Jahren

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Europa im Hochmittelalter: Kaiser und Fürsten ringen um die Macht, Päpste und Mönche wollen die Kirche reformieren. Und in dieser Zeit besucht Papst Eugen III. die Stadt Trier. Wer war dieser Papst? Wer hatte ihn nach Trier geholt? Und was hat er hier bewirkt?


Eugen (Pontifikat von 1145 bis 1153) war Italiener und bei Pisa geboren worden. Er war Mönch und gehörte dem strengen Zisterzienserorden an, als er zum Papst gewählt wurde. Zwei Jahre später nahm er eine Einladung des Trierer Erzbischofs Albero von Montreuil an und blieb mehrere Wochen an der Mosel.


Es sollte in Trier bis heute der letzte Besuch eines Papstes sein. Und überhaupt war es für Jahrhunderte auch das letzte Mal, dass ein Oberhaupt der katholischen Kirche nach Deutschland kam (sieht man von einem Gegenpapst namens Johannes XXIII. ab, der sich im 15. Jahrhundert in Konstanz aufhielt). Eugen war zu dem Zeitpunkt in Frankreich unterwegs, Trier lag (und liegt) nahe der Grenze. Aber Eugens Aufenthalt fern von Rom hing auch mit einem Projekt zusammen, das ihm am Herzen lag: ein Kreuzzug gegen die muslimischen Herrscher im Nahen Osten.


Mehr zur Epoche von Eugen III. lest ihr auch in diesem ausführlichen Artikel auf volksfreund.de (Link) sowie in folgenden Beiträgen unserer Redaktion. Denn sowohl Bischof Albero als auch die Kirchenlehrerin Hildegard von Bingen, dessen Erstschrift Eugen III. in Trier kennenlernte, sind eng mit der Moselstadt verbunden. Mehr dazu in einer späteren Folge von Porta.

Link: Albero, der Königsmacher von Trier

Link: Hildegard von Bingen und der Papst in Trier


Diese Ergänzungen zur Folge möchten wir euch ebenfalls nicht vorenthalten:

  • 1. Der Zisterzienserorden wurde 1098 gegründet. Sein Gründer Robert von Molesme strebte eine Rückkehr zum einfachen Mönchsleben an (=Benediktinerregel: beten und arbeiten). Unter dem Abt Bernhard von Clairvaux (lebte 1090 bis 1153) gelang dem Orden der Durchbruch in Europa. Auch in der Region Trier ließen sich Zisterzienser nieder (Abtei Himmerod). Mehr zum Zisterzienserorden könnt ihr hier erfahren (Link).
  • 2. Die gemeinhin als "Petersdom" betitelte St.Peter-Kirche in Rom, in der Eugen III., bestattet wurde, ist zwar eine päpstliche Basilika - tatsächlich aber nicht wie der Name vermutet die Kathedrale der Diözese Rom. Diese Rolle hat die Lateranbasilika inne.
  • 3. Es gab mehrere Kreuzzüge. Der erste führte 1096 zur Errichtung mehrerer christlicher Königreiche im Nahen Osten. 1147 folgte der zweite Kreuzzug nach dem Fall der Stadt Edessa. Bis 1270 gab es weitere Unternehmungen. Der vierte Kreuzzug von 1204 führte übrigens zur Eroberung des (christlichen) Konstantinopels durch ein Kreuzfahrerheer.
  • 4. Wenn im Hochmittelalter von "Deutschland" die Rede ist, wird damit das Heilige Römische Reich (später ergänzt um den Zusatz "deutscher Nation") bezeichnet, das Herrschaftsgebiet der deutschen Könige und Kaiser, das sich aus dem Ostfränkischen Reich allmählich entwickelt hatte. Es umfasste damals Teile des heutigen Ostfrankreichs sowie die Niederlande, reichte im Osten aber zunächst nur bis etwa zur Elbe. Die wechselnden Dynastien "deutscher" Könige (zur Zeit Eugens III. waren es die Staufer) betrachteten sich als Nachfolger der römischen Imperatoren und forderten als solche eine Vorsteherrolle in Europa. In der Praxis äußerte sich dies etwa in der wiederholten Absicht, auch die italienische Halbinsel zu beherrschen, sowie in der Krönung zum Kaiser durch den Papst. Dieses so bezeichnete Reich existierte bis 1806.

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Quellen: Hilfreich für die Recherche dieser Episode waren unter anderem folgende Aufsätze und Bücher: Lukas Clemens und Marzena Kessler, Stadtrekonstruktionen von Trier im Mittelalter, 2023; Christopher Kast, Claudia Märtl, Papstreisen im Mittelalter, 2024: Nikolaus Irsch, Achthundert Jahre St. Matthiaskirche in Trier, 1948; Michel Horn, Studien zur Geschichte Papst Eugens III., 1992; Jörg R. Müller, Vir religious ac strenuus, Albero von Montreuil, 2006; Balderich, The deeds of Albero of Trier, translation by Brian A. Pavlac, 2008; Emil Zenz, Die Taten der Trierer, ab 1955; Hans Hubert Anton, Alfred Haverkamp, 2000 Jahre Trier Band 2 - Mittelalter, 1996; Eugen III. in Biographia Cisterciencis; Jörg R. Müller, Albero von Montreuil in Portal Rheinische Geschichte

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Unser Podcast "Porta - Das Tor zur Geschichte" erscheint alle zwei Wochen und wird von den Volksfreund-Redakteuren Miguel Castro und Alexander Wittlings moderiert. Ihre Gäste sind Experten zur Geschichte der Region Trier. Ihr habt Fragen, Anregungen oder Kritik? Schreibt uns an podcast@volksfreund.de


Text/Recherche: Miguel Castro. Produktion/Aufnahme: Alexander Wittlings. Dieser Podcast ist ein redaktionelles Angebot von volksfreund.de. Mehr Geschichte(n) gewünscht? Dann hört rein in unsere anderen Podcast-Folgen oder ruft die Beiträge unserer Redaktion auf: www.volksfreund.de/porta und www.volksfreund.de/geschichte

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Europa im Hochmittelalter: Kaiser und Fürsten ringen um die Macht, Päpste und Mönche wollen die Kirche reformieren. Und in dieser Zeit besucht Papst Eugen III. die Stadt Trier. Wer war dieser Papst? Wer hatte ihn nach Trier geholt? Und was hat er hier bewirkt?


Eugen (Pontifikat von 1145 bis 1153) war Italiener und bei Pisa geboren worden. Er war Mönch und gehörte dem strengen Zisterzienserorden an, als er zum Papst gewählt wurde. Zwei Jahre später nahm er eine Einladung des Trierer Erzbischofs Albero von Montreuil an und blieb mehrere Wochen an der Mosel.


Es sollte in Trier bis heute der letzte Besuch eines Papstes sein. Und überhaupt war es für Jahrhunderte auch das letzte Mal, dass ein Oberhaupt der katholischen Kirche nach Deutschland kam (sieht man von einem Gegenpapst namens Johannes XXIII. ab, der sich im 15. Jahrhundert in Konstanz aufhielt). Eugen war zu dem Zeitpunkt in Frankreich unterwegs, Trier lag (und liegt) nahe der Grenze. Aber Eugens Aufenthalt fern von Rom hing auch mit einem Projekt zusammen, das ihm am Herzen lag: ein Kreuzzug gegen die muslimischen Herrscher im Nahen Osten.


Mehr zur Epoche von Eugen III. lest ihr auch in diesem ausführlichen Artikel auf volksfreund.de (Link) sowie in folgenden Beiträgen unserer Redaktion. Denn sowohl Bischof Albero als auch die Kirchenlehrerin Hildegard von Bingen, dessen Erstschrift Eugen III. in Trier kennenlernte, sind eng mit der Moselstadt verbunden. Mehr dazu in einer späteren Folge von Porta.

Link: Albero, der Königsmacher von Trier

Link: Hildegard von Bingen und der Papst in Trier


Diese Ergänzungen zur Folge möchten wir euch ebenfalls nicht vorenthalten:

  • 1. Der Zisterzienserorden wurde 1098 gegründet. Sein Gründer Robert von Molesme strebte eine Rückkehr zum einfachen Mönchsleben an (=Benediktinerregel: beten und arbeiten). Unter dem Abt Bernhard von Clairvaux (lebte 1090 bis 1153) gelang dem Orden der Durchbruch in Europa. Auch in der Region Trier ließen sich Zisterzienser nieder (Abtei Himmerod). Mehr zum Zisterzienserorden könnt ihr hier erfahren (Link).
  • 2. Die gemeinhin als "Petersdom" betitelte St.Peter-Kirche in Rom, in der Eugen III., bestattet wurde, ist zwar eine päpstliche Basilika - tatsächlich aber nicht wie der Name vermutet die Kathedrale der Diözese Rom. Diese Rolle hat die Lateranbasilika inne.
  • 3. Es gab mehrere Kreuzzüge. Der erste führte 1096 zur Errichtung mehrerer christlicher Königreiche im Nahen Osten. 1147 folgte der zweite Kreuzzug nach dem Fall der Stadt Edessa. Bis 1270 gab es weitere Unternehmungen. Der vierte Kreuzzug von 1204 führte übrigens zur Eroberung des (christlichen) Konstantinopels durch ein Kreuzfahrerheer.
  • 4. Wenn im Hochmittelalter von "Deutschland" die Rede ist, wird damit das Heilige Römische Reich (später ergänzt um den Zusatz "deutscher Nation") bezeichnet, das Herrschaftsgebiet der deutschen Könige und Kaiser, das sich aus dem Ostfränkischen Reich allmählich entwickelt hatte. Es umfasste damals Teile des heutigen Ostfrankreichs sowie die Niederlande, reichte im Osten aber zunächst nur bis etwa zur Elbe. Die wechselnden Dynastien "deutscher" Könige (zur Zeit Eugens III. waren es die Staufer) betrachteten sich als Nachfolger der römischen Imperatoren und forderten als solche eine Vorsteherrolle in Europa. In der Praxis äußerte sich dies etwa in der wiederholten Absicht, auch die italienische Halbinsel zu beherrschen, sowie in der Krönung zum Kaiser durch den Papst. Dieses so bezeichnete Reich existierte bis 1806.

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Quellen: Hilfreich für die Recherche dieser Episode waren unter anderem folgende Aufsätze und Bücher: Lukas Clemens und Marzena Kessler, Stadtrekonstruktionen von Trier im Mittelalter, 2023; Christopher Kast, Claudia Märtl, Papstreisen im Mittelalter, 2024: Nikolaus Irsch, Achthundert Jahre St. Matthiaskirche in Trier, 1948; Michel Horn, Studien zur Geschichte Papst Eugens III., 1992; Jörg R. Müller, Vir religious ac strenuus, Albero von Montreuil, 2006; Balderich, The deeds of Albero of Trier, translation by Brian A. Pavlac, 2008; Emil Zenz, Die Taten der Trierer, ab 1955; Hans Hubert Anton, Alfred Haverkamp, 2000 Jahre Trier Band 2 - Mittelalter, 1996; Eugen III. in Biographia Cisterciencis; Jörg R. Müller, Albero von Montreuil in Portal Rheinische Geschichte

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Unser Podcast "Porta - Das Tor zur Geschichte" erscheint alle zwei Wochen und wird von den Volksfreund-Redakteuren Miguel Castro und Alexander Wittlings moderiert. Ihre Gäste sind Experten zur Geschichte der Region Trier. Ihr habt Fragen, Anregungen oder Kritik? Schreibt uns an podcast@volksfreund.de


Text/Recherche: Miguel Castro. Produktion/Aufnahme: Alexander Wittlings. Dieser Podcast ist ein redaktionelles Angebot von volksfreund.de. Mehr Geschichte(n) gewünscht? Dann hört rein in unsere anderen Podcast-Folgen oder ruft die Beiträge unserer Redaktion auf: www.volksfreund.de/porta und www.volksfreund.de/geschichte

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